Die Relevanz von eMATES: Deutsch lernen und digitale Behördendienstleistungen kennenlernen

In ganz Europa verändert die Digitalisierung, wie Bürger*innen öffentlichen Dienstleistungen nutzen – von der Gesundheitsversorgung über die Arbeitssuche bis hin zur Wohnungssuche und Bildung. Dieser Wandel soll Abläufe effizienter und komfortabler machen, schafft gleichzeitig aber auch Hindernisse für Menschen, die mit der deutschen Sprache noch nicht so vertraut sind oder noch nicht über die Kompetenzen verfügen sich im Dschungel der Dienstleistungen zurechtzufinden.

Zu den am stärksten Betroffenen zählen erwachsene Migrant*innen.

Ohne gezielte Unterstützung finden sich viele Migrant*innen nicht zurecht oder haben Schwierigkeiten dabei Dienstleistungen wahrzunehmen. Diese Herausforderung ist nicht nur technischer oder sprachlicher Natur, sondern auch sozialer Art. Sie wirkt sich auf Zugehörigkeit, Teilhabe und Integration aus.

Das eMATES-Projekt wurde ins Leben gerufen, um diesen Misstand zu adressieren.

Was steckt hinter eMATES?

eMATES (Empowering Adult Migrants through Language Training and Digital Civic Education) ist ein zweijähriges Projekt, das vom Erasmus+-Programm finanziert wird. Unser Ziel ist es, erwachsenen Migrant*innen dabei zu helfen, die Sprachkenntnisse und das digitale Selbstvertrauen zu erwerben, die sie benötigen, um Zugang zu öffentlichen (digitalen) Dienstleistungen zu erhalten und uneingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Das Projekt bringt Partner aus Spanien, Deutschland, Griechenland, Italien und Polen zusammen und vereint Fachwissen in den Bereichen Zweitsprachenunterricht (L2), digitale und soziale Integration.

Alltagspraktischer Ansatz

Was eMATES von anderen Projekten unterscheidet, ist sein Fokus auf alltagsbezogene Themen.

Anstatt Sprachunterricht und Bildung zum Thema Digitale Skills als zwei getrennte Bereiche zu behandeln, vereint das Projekt beide in einem integrierten Ansatz. Das bedeutet, dass die Lernenden dabei unterstützt werden, folgende Fähigkeiten zu entwickeln:

  • Online-Formulare der Behörden ausfüllen
  • Termine für medizinische Angelegenheiten online zu vereinbaren
  • Behördiche Schreiben zu verstehen
  • Zielführend mit Behörden kommunizieren
  • Effiziente Nutzung von Jobsuchplattformen

Unser Ansatz ist mehr als nur praktisch. Wir versetzen die Lernenden nicht nur in die Lage, Themen zu verstehen, sondern selbst aktiv zu werden.

Was wir machen werden

Das eMATES-Projekt wird Folgendes entwickeln:

  • Ein Lehrhandbuch, das Sprachlehrkräften dabei hilft, Wissen zur Wahrnehmung von Behördendienstleistungen in ihren Unterricht zu integrieren.
  • Schulungsmodule für Organisationen und Lehrkräfte, die mit erwachsenen Migrant*innenen arbeiten.
  • Ein interaktives Sprachlabor, das E-Government-Plattformen und reale Szenarien simuliert.
  • Ein frei zugängliches Materialarchiv in mehreren Sprachen.

Alle Materialien werden kostenlos nutzbar sein und auf die Bedürfnisse von Lernenden und Lehrenden zugeschnitten.

Ausblick

eMATES ist mehr als nur ein Schulungsprojekt: Es ist ein Schritt hin zu einem integrativeren und barrierefreien digitalen Europa. Indem wir erwachsenen Migrant*innen dabei helfen, die Sprache ihres neuen Heimatlandes im Kontext realer Szenarien zu erlernen, tragen wir dazu bei, Hürden zu beseitigen, die Menschen beim Ankommen zurückhalten.

In den kommenden Monaten werden wir regelmäßig Neuigkeiten, Tools und Ergebnisse aus dem gesamten Projekt sowie Beiträge unserer Partner veröffentlichen.

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